In seiner Sitzung am 09. April 2019 hat sich der Vorstand des CDU-Gemeindeverbands Brensbach mit der aktuellen Debatte zur Organspende in Deutschland befasst. Nach Abwägung aller verfügbaren Argumente und nicht zuletzt aufgrund der bekannten, persönlichen Erfahrungen zum Thema in den eigenen Reihen, hat der Vorstand folgenden, einstimmigen Beschluss gefasst:
„Der CDU-Gemeindeverband Brensbach unterstützt die Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die in Deutschland bislang geltende aktive Zustimmungslösung zur Organspende durch die sogenannte doppelte Widerspruchslösung abzulösen.
Die CDU Brensbach fordert die für den Odenwaldkreis zuständigen Abgeordneten Patricia Lips (MdB), Sandra Funken (MdL) und Michael Gahler (MdEP), die CDU-Stadt- und -Gemeindeverbände des Odenwaldkreises sowie die Abgeordneten und die Verbände der umliegenden Städte, Gemeinden und Wahlkreise auf, sich dieser Initiative anzuschließen.
Gleichzeitig stellt die CDU Brensbach beim CDU-Kreisverband Odenwaldkreis den Antrag auf eine gleichlautende Entschließung des CDU-Kreisverbands durch den Kreisvorstand [Ergänzung: Der Vorstand des CDU-Kreisverbands Odenwaldkreis hat sich zwischenzeitlich einstimmig bei einer Enthaltung der Brensbacher Initiative angeschlossen].
Nach dem Beschluss eines Gesetzes zu strukturellen und finanziellen Verbesserungen in den Kliniken hält die CDU Brensbach die doppelte Widerspruchslösung für den logischen und notwendigen zweiten Schritt, um die nötige deutliche Verbesserung der Organspende in Deutschland zu erreichen. Deutschland steht mit derzeit 9,7 Spendern pro Million Einwohnern im internationalen Vergleich extrem schlecht da - Spanien z. B. erreicht mit 46,9 Spendern fast die fünffache Anzahl. Die CDU Brensbach betont, dass die doppelte Widerspruchslösung keinesfalls ein Zwang zur Organspende selbst, wohl aber ein Zwang sei, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Bei einer Liste von dauerhaft rund 10.000 Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, und nur 955 Organspendern in 2018, muss es jedem Mitglied einer Gesellschaft zumutbar sein, sich wenigstens einmalig intensiv mit dem Thema zu befassen und seinen Willen zu äußern, egal ob dieser Zustimmung oder Ablehnung lautet. Mit der geplanten Einrichtung eines Online-Portals zur Erfassung dieses Willens wird künftig außerdem die Unsicherheit des Auffindens einer Willenserklärung in Papierform entfallen."
Die CDU Brensbach wirbt bei allen politischen und zivilgesellschaftlichen Gruppierungen eindringlich dafür, sich dieser Initiative per gleichlautendem Beschluss anzuschließen.
An alle Abgeordneten – vor allem im Bundestag – sei die eindringliche Bitte gerichtet, sich hier nicht von der Angst vieler leiten zu lassen, sich ernsthaft mit diesem sensiblen Thema auseinanderzusetzen. Diese äußert sich gerne in Scheinargumenten, die da lauten: „Ich habe ein Recht darauf, mich nicht zu entscheiden!“ oder „Dieser Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte geht mir zu weit!“
Entscheiden Sie klug und unterstützen Sie die doppelte Widerspruchslösung zur Organspende in Deutschland!
Den Originalbeschluss finden Sie unter diesem Link.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Kommentare