Bei unserem virtuellen Infostand am 18. Februar 2021 stand – als einer von zwei Terminen dieser Art – die Kreispolitik im Mittelpunkt. Denn neben den Greimien der Gemeinde Brensbach, wie bspw. der Gemeindevertretung, finden am 14. März 2021 auch noch die Wahlen zum Kreistag sowie eines neuen Landrats statt. Für die CDU Odenwald geht Andreas Rotzinger ins Rennen, der sich gestern Abend den Anwesenden vorgestellt hat.
Andreas Rotzinger bringt als ehemaliger Gemeindevertreter, Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses und anschließend Bürgermeister der Gemeinde Büttelborn sowie später als Kreistagsabgeordneter im Kreis Groß-Gerau, Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung im Kreis Groß-Gerau und Mitglied im Landesvorstand der KPV Hessen auf mehr als 20-jährige kommunalpolitische Erfahrung und ein umfassendes Wissen für sein zukünftiges Amt mit. Zusätzlich kennt er als Betriebswirt mit Schwerpunkt Betriebsorganisation und Wirtschaftsinformatik, der in der freien Wirtschaft über 30 Jahre als Berater und Geschäftsführer in der IT-Branche gearbeitet hat, die Schwierigkeiten mit denen die digitale Transformation einhergeht. Denn wir leben in einer Zeit, in der die komplette Umstellung aller Verwaltungsvorgänge auf digitale Systeme ansteht. Nähere Informationen zu seiner Person siehe www.rotzingeronline.de.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde ging Herr Rotzinger, der aufgrund eines geplanten Umzugs den Odenwald bereits sehr gut kennt, auf einige wesentliche Punkte seines Programms ein.
Als eine seiner ersten Aufgaben nach der Wahl möchte er den Schulentwicklungplan aktualisieren, denn durch die Corona-Pandemie hat sich das Lernen an einigen Punkten grundlegend geändert. Dem muss der Odenwaldkreis als Schulträger Rechnung tragen, im Digitalausbau der Schulen, aber auch in anderen Rahmenbedingungen, wie Betreuung bzw. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade, wenn beide Eltern arbeiten (müssen): „Es führt zu Bildungsdefiziten, wenn ‘Schlüsselkinder‘ nach der Schule nach Hause gehen und sich alleine ein Brot und ihre Hausaufgaben machen müssen. Die Kinder und ihre Eltern derart alleine zu lassen, ist nicht mehr zeitgemäß!“
Der zweite Punkt war die Digitalisierung der Behörden. Hier lernten die Anwesenden, dass von den bundesweit Tausenden verschiedener Prozesse in eine Gemeinde mehr als 600 verschiedene Aufgaben zu bewältigen sind. Auf diese Gesamtheit wird bis 2022 (Stichwort: Online-Zugangs-Gesetz) eine Schnittstelle zu den Bürgerinnen und Bürgern aufgesetzt, während die Prozesse erst nach und nach im Hintergrund digital abgebildet werden. Lt. Herrn Rotzinger braucht es genau für diese Transformation Fingerspitzengefühl und Sachverstand.
Als dritten Punkt ging Herr Rotzinger auf die medizinische Versorgung im ländlichen Raum und im Odenwaldkreis im Speziellen ein. Dabei ist es vor allem das Thema der Fachärzte, dass ihn umtreibt. Hier ist trotz aller gegenläufigen Anstrengungen nicht auszuschließen, dass es zu einer weitere Ausdünnung und Abwanderung von Fachärzten in die Mittel- und Oberzentren kommt. Parallel zu Ansiedelungsprojekten für Fachärzte in Ärztezentren sollte man als „Plan B“ sich seiner Meinung nach auch telemedizinische Versorgungansätze in die Planungen mit aufnehmen.
Auf Basis der getroffenen Aussagen entwickelte sich im Anschluss eine etwa einstündige, intensive Diskussion, die vom ÖPNV über Bildung-, Familien- und Seniorenangebote bis hin zum Thema erneuerbare Energien (Hr. Rotzinger lehnt, wie die gesamte CDU im Odenwald, eine Verspargelung unserer Landschaft ab) reichte.
Wir bedanken uns bei Herrn Rotzinger für seine Zeit und Geduld und bei den rund 20 anwesenden Diskutanten für die vielen Fragen und Diskussionbeiträge.
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